An die Metallbank und Metallurgische Gesellschaft
Frankfurt a/M.
Bockenheimer Anlage 45.

Auf Veranlassung von Herrn Geheimrat HABER und nach Rücksprache mit Herrn Dr. WELTER nehme ich mir die Freiheit, mich um eine Beschäftigung zu bewerben, welche bei der Norddeutschen Affinerie in Hamburg für einen jungen physikalischen Chemiker besteht.

Ich bin der Sohn des ordentlichen Professor der physikalischen Chemie an der Technischen Hochschule in Karlsruhe, Georg Bredig, habe in meiner Vaterstadt Karlsruhe an der dortigen Technischen Hochschule Chemie studiert, den Grad als Dipl. Ing. mit Prädikat „sehr gut“ vor etwas mehr als Jahresfrist dort erlangt und habe danach in Kaiser Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem eine Doktor-Arbeit „über die Ionisation des Wasserstoffs durch langsame Elektronen“ ausgeführt, die eben beendet ist, und auf Grund deren ich an der Technischen Hochschule in Charlottenburg demnächst den Grad als Dr. Ing. zu erlangen hoffe.

Ich habe die Industrie bisher nur in jener oberflächlichen Weise gesehen, in der der Student sie bei den Exkursionen der Professoren kennenlernt, und es ist mein lebhafter Wunsch, eine Zeitlang in einem technischen Werke arbeiten zu dürfen, um den rechten Eindruck von dieser Art fachlicher Arbeit zu gewinnen und

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aus der Erfahrung zu lernen, ob ich einen technischen Lebensweg anstreben oder mich der akademischen Tätigkeit zuwenden soll. Ich weiss nicht, ob ich den Anforderungen entsprechen, die Sie an den Bewerber stellen. Aber wenn Sie mir die Beschäftigung übertragen, so bitte ich Sie, wenigstens meines Eifers in der Erfüllung der Aufgabe gewiss zu sein.

Ich bin annähernd 24 Jahre alt und ohne persönliches Vermögen. Es wäre mir sehr lieb, wenn die Stellung so dotiert wäre, dass ich ohne die Hilfe meines Vaters während der Ausübung dieser Tätigkeit leben konnte. Aber ich möchte nicht einen Gehaltsanspruch stellen, sondern Ihnen überlassen, die Bezüge festzusetzen, falls Sie mir den Posten übergeben.

To: The Metal Bank and Metallurgical Society
Frankfurt am Main
Bockenheimer Complex 45

Upon encouragement from Privy Councilor HABER and after consultation with Dr. WELTER, I would like to apply for a position for a young physical chemist at the North German Refinery in Hamburg.

I am the son Georg Bredig, a tenured professor of physical chemistry at the Technical University in Karlsruhe. I studied chemistry in my hometown of Karlsruhe at the Technical University there and received an engineering degree with the commendation of “very good” a little over a year ago. Afterwards, I completed a doctoral thesis at the Kaiser Wilhelm Institute for Physical Chemistry and Electrochemistry in Berlin-Dahlem with the title “On the Ionization of Hydrogen by Slow Electrons.” I anticipate receiving my doctorate in engineering from the Technical University in Charlottenburg soon.

Thus far, I have only observed industry cursorily while taking excursions with professors as a student. I am keen to work in a technical factory for a while to gain the right insight into this kind of technical work and

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to learn from experience whether I should aim for a technical career path or pursue an academic career. I am not sure if I meet the applicant requirements. However, if you entrust me with work, I assure you that I will be motivated in my fulfilling my duties.

I am almost 24 years old and do not have personal assets. I would be pleased if the position were renumerated in such a way that I could live without the financial help of my father while being employed. Yet, I don't wish to request a set salary. I want to leave it up to you to arrange the salary if you decide to employ me.