Letter from Kasimir Fajans to Max Bredig, June 6, 1927
- 1927-Jun-06
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Small JPG1200 x 1516px — 274 KBLarge JPG2880 x 3638px — 1.5 MBFull-sized JPG5556 x 7018px — 5.3 MBOriginal fileTIFF — 5556 x 7018px — 112 MBKasmir Fajans (1887-1975), a Polish chemist and professor at the University of Munich, informs Max Bredig (1902-1977) about a possible assistantship in his laboratory.
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Fajans, Kasimir. “Letter from Kasimir Fajans to Max Bredig, June 6, 1927,” June 6, 1927. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 38. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/o1p2u9p.
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München 6.6.1927
Prinzregentenstr. 54
Lieber Doktor Bredig!
Von Ihren Eltern würden Sie gehört haben, dass mir die eine oder andere Möglichkeit für eine Assistententätigkeit für Sie nach Abschluss Ihrer Arbeit in Göttingen vorschwebt und Sie werden wohl auch über die allerdings noch unsichere Stellung in Greifswald erfahren haben. Heute möchte ich Ihnen von einem anderen, leider auch noch nicht ganz reifen Plan Mitteilung machen um Ihre prinzipielle Stellungnahme zu erfahren.
Im Zusammenhang mit der Deformationsvorstellung interessieren mich neben den optischen Eigenschaften von Lösungen und Kristallen auch die von Gasen und Dämpfen. Seit zwei Jahren ist hier eine diesbezügliche Arbeit im Gange und es ist nach Überwindung sehr vieler Schwierigkeiten den zwei damit betrauten Herren letztens gelungen in das Stadium der Messungen zu kommen. Der Apparat ist ein Interferenzrefraktor nach Jamin-Zehnder (vergl. Kohlrausch) mit der Möglichkeit bei höheren Temperaturen zu messen.
Aus äusseren Gründen (der eine will Medizin studieren, der andere hat seine Doktorarbeit nahezu abgeschlossen) schliessen am Ende des Semesters beide Herren ihre Arbeit ab, und es bleibt nur ein Doktorand zurück. Er ist sehr selbstständig und tüchtig, aber die Eigenart der Versuche verlangt die Beteiligung von zwei Herren und ich denke mir, dass die Sache für Sie von Interesse sein koennte, da Sie physikalisch orientiert sind.
Ein planmässige Assistentenstelle kann ich Ihnen leider zur Zeit nicht anbiete, ich halte es aber für unmöglich, dass es mir gelingen wird Mittel zu beschaffen, um Ihnen wenigstens eine gewisse Entschädigung anbieten zu können. Bevor ich aber Schritte in dieser Richtung unternehme, möchte ich zunächst von Ihnen erfahren, ob Sie überhaupt geneigt wären, sich an der Fortsetzung der
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erwähnten Arbeit zu besteiligen. Sie hat nämlich eine recht unangenehme Seite. Die interferimetrische Apparatur ist äusserst empfindlich gegen Erschütterungen und die Messungen sind überhaupt erst möglich geworden, nachdem in den letzten Sommerferien ein besonderer Raum im Kellergeschoss mit in die Erde eingelassenen Pfeilern hergerichtet wurde. Aber auch jetzt noch sind die Versuche nur zu Zeiten, wo im Laboratorium sonst nicht gearbeitet wird, ausführbar, und es werden die genauen Messungen nur am Abend bis tief in die Nacht hinein (3-4 Uhr morgens) gemacht. Die zwei Herren arbeiten so 3 mal in der Woche, sonst sind sie mit Vorbereitungen oder anderen Arbeiten beschäftigt.
Lassen Sie mich bitte wissen, ob Sie trotz der geschilderten Schwierigkeit geneigt wären an dem Problem mitzuarbeiten, gegebenfalls werde ich versuchen, die finanzielle Seite zu regeln und es würde mich aufrichtig freuen, wenn mir das gelingen würde und ich Sie in meinem Laboratorium als Mitarbeiter begrüssen könnte.
Mit herzlichem Gruss
Ihr ergebener
K. Fajans
Einem Durchschlag dieses Briefes send ich gleichzeitig nach Karlsruhe.
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Munich, 6 June 927
Prinzregentenstr. 54
Dear Dr. Bredig,
You have probably heard from your parents that I have a possible assistant position in mind for you after you finish your work in Göttingen. In addition, you have probably also learned about the position in Greifswald, which still remains uncertain. Today, I would like to inform you of another burgeoning plan to gauge your interest.
Together with the concept of deformation, I am also interested in the optical properties of solutions, crystals, gases, and vapors. We have been working on this topic for two years. After overcoming many difficulties, the two gentlemen entrusted with this project have recently managed to reach the measurement stage. The device is an interference refractor manufactured by Jamin-Zehnder (see Kohlrausch) and can measure higher temperatures.
For various reasons (one assistant wants to study medicine, while the other has nearly finished his doctoral thesis), both men will complete their work at the end of the semester. Only one doctoral student remains. He is very independent and efficient, but the nature of the experiments requires the work of two gentleman. I think that this topic could be of interest to you, especially since you specialized in physics.
Unfortunately, I cannot offer you the planned assistant position at this moment. At the very least, however, I think I can raise enough funds to offer you some compensation. Before I take any steps in this direction, however, I would first like to hear from you. Would you be inclined at all to work on the aforementioned project?
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It does have a very unpleasant side. The interference apparatus is extremely sensitive to vibrations. Recording measurements was only possible after a special room in the basement with pillars sunk into the ground was constructed last summer. However, even now, the experiments can only be carried out at times when there is no other work in the laboratory. The exact measurements are only recorded in the evening until late at night (3-4 a.m.). The two men work approximately 3 times per week. Otherwise, they are busy with preparations or other work.
Please let me know whether you would be inclined to work on this project despite the difficulties described. When necessary, I will try to settle the financial issues. I would be glad if this works out and I could welcome you to my laboratory as a staff member.
Best regards,
K. Fajans
I am sending a copy of this letter to Karlsruhe at the same time.