GEHEIMER REGIERUNGSRAT
PROFESSOR DR. F. HABER

BERLIN DAHLEM, 6. Juni 1928.
FARADAYWEG 8

Herrn Professor Dr. K. H. Meyer
I. G. Farbenindustrie Akt. Ges., Zweigniederlassung
Ludwigshafen/Rhein.

Lieber Herr Kollege!

Ich habe den Sohn des Professor BREDIG in Karlsruhe, Herrn Dr. Max-Albert Bredig, vom 1. Oktober ab als Röntgenassistenten an meinem Institute angestellt. Er hat nach Beendigung seiner Doktorarbeit, die er in meinem Institute vor einigen Jahren ausgeführt hat, bei Herrn Kollegen Mark, der damals im Übergang von Dahlem nach Ludwigshafen sich befand, zwei Monate die Technik der Röntgenaufnahmen zum Zwecke der Strukturbestimmung erlernt. Doch bedarf seine diesbezügliche Experimental-Ausbildung wohl noch der Vertiefung und Vervollständigung. Diese will er sich im September aneignen. Ich habe mit Herrn Mark unlängst mündlich die Frage besprochen, ob die Möglichkeit bestände, dass er unter seiner Leitung noch etwas hinzulernt. Herr Mark hat erkennen lassen, dass seine bezügliche Bereitwilligkeit von der Zustimmung der Direktion abhängen würde. Ich erlaube mir deshalb, Sie zu bitten, diese Zustimmung zu erwirken, wenn dieselbe gewährt werden kann. Vielleicht wird es sich nur um einige Tage, vielleicht aber such um einige Wochen handeln, für die Herr Dr. Bredig bitten wird, in Ludwigshafen an der Aufnahme von Röntgenaufnahmen zu seiner Belehrung mitwirken zu dürfen, um mit Hilfsmitteln und Geschicklichkeit vertraut zu werden, die er

vielleicht noch nicht kennt, und die bei Ihnen vorhanden und benutzt sind.

Mit herzlichen Empfehlungen bin ich

Ihr sehr ergebener
Haber

PRIVY GOVERNMENT COUNCIL
PROFESSOR DR. F. HABER

BERLIN DAHLEM, 6 June 1928
FARADAYWEG 8

Professor Dr. K. H. Meyer
I. G. Farbenindustrie Corporation, Zweigniederlassung
Ludwigshafen/Rhein

Dear Colleague,

Effective October 1st, I have employed the son of Professor Bredig in Karlsruhe, Dr. Max-Albert Bredig, as an X-ray assistant at my institute. After completing his doctoral thesis, which he worked on in my institute a few years ago, he spent two months learning the X-ray imaging technique for the purpose of structural determination from his colleague Mr. Mark. At that time, Mr. Mark was transitioning from Dahlem to Ludwigshafen. However, his experimental training in this capacity probably requires furtherance and refinement. He wants to undertake this in September. I recently discussed with Mr. Mark the possibility of Dr. Bredig learning something new under his guidance. Mr. Mark indicated that his willingness to do so would depend on managerial approval. I therefore take the liberty of asking you to obtain this consent if it can be granted. It will perhaps only be a matter of a few days or a few weeks, before Dr. Bredig will ask permission to participate in conducting X-ray imaging in Ludwigshafen. This training would allow him to learn new tools and skills,

which he may not yet be familiar with, and which you have and use.

Best regards,
Haber